Von Marlies Dähn
Adorf – In Glauchau wird bereits gebaut. Für 2,8 Millionen Euro entsteht dort die größte Rettungswache des Rettungszweckverbandes Südwestsachsen (RZV). Neben Limbach- Oberfrohna und Wildenfels ist auch eine neue Rettungswache in Reichenbach im Gespräch.
„Wir führen dazu Verhandlungen mit der Stadt. Flächen im Areal Kaltes Feld Richtung Autobahn kommen in Reichenbach in Frage“, bestätigt Jens Leistner, Geschäftsführer vom Rettungszweckverband Südwestsachsen. Eine moderne XXL-Rettungswache soll auch in Adorf entstehen für rund 1,7 Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren. In Frage kommt bisher eine Wiesenfläche gleich neben dem VW Autohaus Am Schwarzbach.
Die steht zum Verkauf, muss aber aufgeschüttet werden. Gemeinsam mit Vertretern vom Bauamt der Stadt Adorf hatte Jens Leistner Ausschau gehalten nach geeigneten Flächen für den Neubau an der B 92 und an der B 283. Adorf liege strategisch günstig, um die Hilfeleistungsfristen im Oberen Vogtland einzuhalten.
Eine Bauvoranfrage des RZV wurde im Technischen Ausschuss der Stadt Adorf befürwortet. Die nächste Rettungswache befindet sich momentan wenige Kilometer entfernt am Krankenhaus Adorf. Damals, beim Krankenhausbau in der Sorge, hatte man die Rettungswache gleich mit bei der Notaufnahme stationiert. „Wir haben dort ein Platzproblem und die Rettungswache gehört uns nicht“, beschreibt Leistner das Problem. Ein neuer Rettungswagen (RTW) ist seit dem 1. April im Bereich Adorf in Betrieb.
Um ihn unterzubringen, entsteht gerade ein Provisorium auf dem Gelände der Agrargenossenschaft Oberes Vogtland an der Sorger Straße, nur wenige Minuten vom Adorfer Krankenhaus entfernt.
Miet-Container und eine Fertigteil-Garage werden dort zur neuen Rettungswache auf Zeit. Hier könne man auch gleich testen, ob der Standort für die neue Rettungswache strategisch optimal ist. Steht die XXL-Rettungswache dann auf der grünen Wiese, geht die Fertigteil- Garage an die Bergwacht Klingenthal, die Miet-Container werden abgebaut. Die Rettungswache bei Bad Elster in Mühlhausen an der B 92 bleibe selbstverständlich erhalten.
Ebenso verbleiben an den Krankenhausstandorten Adorf und Schöneck nach Wegzug der Rettungswachen Notfallfahrzeuge für den Krankentransport. Die zentrale Rettungswache am neuen Standort Adorf wird ein gut 55 Meter langer und 30 Meter breiter Bau mit Platz für etwa zehn Einsatzfahrzeuge, mit Gargen, Waschanlagen und mit modernen, zeitgemäßen Aufenthalts- und Sanitärräumen für die Rettungskräfte. Rund 50 Leute könnten dann in Adorf am neuen Standort arbeiten.
„Bisherige Wachen wurden leider zu klein geplant. Man muss um das Rettungsfahrzeug zum Beispiel zwecks Reinigung herumgehen können, wie neueste Normen fordern“, macht Jens Leistner aufmerksam. Außerdem kämpfe man auch um gute Leute im Rettungsdienst. Wer den verantwortungsvollen Beruf ergreife, solle auch ein modernes Arbeitsumfeld vorfinden findet der Chef vom Rettungszweckverband Südwestsachsen.
An den Krankenhausstandorten Adorf, Schöneck und Reichenbach verschwinden also in naher Zukunft die DRK-Rettungswachen. Mit der Insolvenz der Paracelsuskliniken habe das nur sekundär zu tun, lässt Jens Leistner auf Nachfrage wissen. Wichtig sei dem Verband, Rettungswachen zu bauen, die dem Rettungszweckverband auch gehören.
2018-04-05
Quelle: Vogtland Anzeiger